Angeregte Gespräche beim Ortspaziergang der „Wir müssen reden“ – Reihe in Pfinzweiler
30 Interessierte gemeinsam unterwegs mit Bürgermeister Helge Viehweg, dem Gemeinderat und den Fachbereichsleitern
Wie kann man dem Ärztemangel in der Gemeinde entgegenwirken? Wie kann man jungen Menschen mit Behinderungen ein selbstständiges Leben ermöglichen? Diese und andere Fragen hatten die ca. 30 Bürger*innen in Pfinzweiler mitgebracht. Gemeinsam mit Bürgermeister Helge Viehweg wurde am Dienstagabend, 11. Juli über Lösungen gesprochen und Ideen gesammelt.
Pünktlich um 18:30 Uhr begrüßte Herr Viehweg alle Anwesenden, die sich trotz kurzer Regenschauer am Treffpunkt VfB Pfinzweiler sammelten. Zügig ging es direkt zum ersten „Highlight“ wie es Herr Viehweg betitelte. Angekommen in der Pfalzstraße begrüßte uns Projektleiter Ralf Scheiwe vom Teilhabeprojekt "Uff d`r Pfinz".
Seit 2007 gibt es den Schulstanddort in Pfinzweiler mit Hauptsitz in Pforzheim. Die 16 Haupt- und Berufsschulstufenschüler*innen werden in allem unterstützt und auf das Leben vorbereitet. Der Leitspruch der Schule ist: „So viel gemeinsam wie möglich, so viel alleine wie nötig!“
Aktuell wird der Flur gestrichen, hierbei müssen die Schüler*innen weitestgehend selbstständig planen. Sie müssen die Flächen berechnen, Arbeiten aufteilen, Materialien einkaufen anschließend auch aufräumen und putzen. Dreimal in der Woche wird zusammen gekocht, auch hier ist alles selbst zu planen. „Ab und an weichen wir auf das Gemeindehaus aus“, sagt Ralf Scheiwe. Dieses sei barrierefrei und biete mit größeren Räumen mehr Platz.
Am Pfinzer Hüttle wartete schon Jasmin Zeiher vom Jugendgemeinderat. Bereits im November 2018 gab es dort die ersten Überlegungen das Hüttle wieder zu eröffnen. Im Mai 2023 fand dann die offizielle Feier mit Grillfest statt. Pandemiebedingt konnte diese leider nicht bereits im Oktober 2021 stattfinden. Das Hüttle ist für Jugendliche von 14 bis 18 Jahren gedacht, die dort gemeinsam Zeit verbringen können. Das Angebot wird gerne angenommen. Die aktuellen Öffnungszeiten sind samstags 18 bis 22 Uhr. Zusätzliche Öffnungszeiten sind denkbar, wenn sich weitere Paten finden. Die sollen die Jugendlichen betreuen und auch Ansprechpartner sein. Sie schließen das Hüttle auf und schauen, dass alles wieder ordentlich hinterlassen wird.
Haben Sie Lust dazu? Melden Sie sich gerne bei der Geschäftsstelle Jugendgemeinderat unter jugendgemeinderat@straubenhardt.de.
Die letzte Station war der Verein „Haus der Familie“ in der Villa Kling. Es ist bereits seit 29 Jahren der Standort des Vereins. „Nächstes Jahr möchte der Verein sein 30-jähriges Jubiläum feiern.“, so Kirstin George, welche derzeit alleinige Geschäftsführerin ist. Frau George ist aktuell sowohl Geschäftsführerin als auch Qualitätsbeauftragte. Eigentlich gibt es zwei Leitungspositionen, die sich die Aufgaben teilen. Die Stelle für die pädagogische Leitung ist aktuell noch zu besetzen. Die aktuelle Personalsituation und die Finanzierungen der Projekte sind die größten Herausforderungen. Der Verein wurde 1994 gegründet und hat zum Ziel, Familien in ihrem Alltag zu unterstützen. Die Familien sollen Hilfe zur Selbsthilfe bekommen. Neben Kursen für Alt und Jung werden auch „Offene Treffs“ oder Eltern-Kind-Cafés angeboten, bei denen man sich mit Gleichgesinnten austauschen kann. Ganz neu im Programm sind die Familien-Besucher*innen, hier werden neugeborene Kinder im Rahmen eines Besuchsprogramms ganz herzlich in der Gemeinde begrüßt. Die Familien-Besucher*innen bieten den Eltern der Neugeborenen eine Möglichkeit, sich auszutauschen und bei Bedarf auch ihre Fragen rund ums Baby und dessen Entwicklung zu stellen. Auch Fragen zur BIOtherm Straubenhardt GmbH wurden gestellt. Finale Antworten stehen leider noch aus. Aber Bürgermeister Viehweg betonte, dass es weitergehen wird. Der Abschluss und weitere Informationen werden in den nächsten Wochen erwartet.
Über den Barfußpfad ging es zurück zur Terrasse des VfB Pfinzweiler. Dort gab es für alle frisch gezapftes Bier und Bratwürste. Ein großes Dankeschön an den Verein für die leckere und tolle Bewirtung. Danke auch an Ralf Scheiwe, Jasmin Zeiher und Kirstin George für ihre Zeit. Das durchweg positive Feedback zur Veranstaltung geben wir gerne zurück. Vielen Dank Pfinzweiler für den tollen und regen Austausch.
Im Oktober geht es weiter mit „Wir müssen reden“. Der nächste und vorerst letzte Ortsspaziergang findet in Ottenhausen statt.