Aufzuchtzeit als sensibelste Phase: Was Spaziergänger zum Schutz von Wildtieren tun können
Wenn im Frühjahr morgens die Vögel wieder anfangen zu zwitschern, bedeutet dies den Beginn der Brut- und Setzzeit. Diese Aufzuchtzeit der Wildtiere ist eine der sensibelsten Phasen und dauert bis Mitte Juli. Darum sollten Erholungssuchende, die in Wald und Flur unterwegs sind, in dieser Zeit besondere Rücksichtnahme walten lassen, so die Bitte des Enzkreis-Forstamtes.
Wer ein vermeintlich verlassenes Jungtier findet, sollte es nicht anfassen oder gar mitnehmen. Meist ist das Muttertier ganz in der Nähe auf Futtersuche und kommt erst wieder, wenn sich der Mensch weit entfernt hat. Der meist gut gemeinte direkte Kontakt zu Menschen oder Hunden führt nämlich oft dazu, dass die Elterntiere ihre Jungen nicht mehr annehmen. Dies hat für die Jungtiere in der Natur in aller Regel den Tod zur Folge.
Scheint das Tier verletzt zu sein, dann sollte der zuständige Jagdpächter informiert werden. Ist dieser nicht bekannt, kann die Wildtierbeauftragte, die Gemeinde oder die zuständige Polizeidirektion den Kontakt herstellen. Der Jagdpächter verfügt über entsprechende Fachkenntnis und kann entscheiden, ob das Tier Hilfe benötigt beziehungsweise was konkret zu tun ist.
Wer einer Rotte Frischlinge begegnet, sollte umgehend den Rückweg antreten. Denn oft ist die Bache, also das Muttertier, ganz in der Nähe und kann, wenn sie sich oder ihre Jungtiere bedroht fühlt, zum Schutz des Nachwuchses auch Mensch oder Hund angreifen.
Waldbesucher werden deshalb gebeten, auf ausgewiesenen Wegen zu bleiben und ihre Hunde an der Leine führen, um zusätzlichen Stress für die Wildtiere zu vermeiden.
(enz)