Bildung für nachhaltige Entwicklung: Falkensteinschule auf dem Weg zur Naturpark-Schule im Schwarzwald
Bildung für nachhaltige Entwicklung
Derzeit gibt es 20 Naturparkschulen im nördlichen und mittleren Schwarzwald und jährlich kommen fünf weitere hinzu. Das Konzept ist als Schulentwicklungsprogramm angelegt und trägt zur Profilschärfung der Schule bei den Schülerinnen und Schülern bei, die dadurch für die Besonderheiten ihrer lokalen und regionalen Umgebung sensibilisiert werden. Die Themen Natur und Kultur werden in der Schule nachhaltig verankert und gemäß dem Leitbild einer Bildung für nachhaltige Entwicklung werden den Kindern dabei Gestaltungskompetenzen vermittelt. So können Sie ihre Zukunft im Naturpark aktiv und eigenverantwortlich mitgestalten. Zentrales Anliegen ist es Schülerinnen und Schülern unterschiedliche Perspektiven auf lokale Themen wie Landschaft, Land und Forstwirtschaft, Kultur, Brauchtum und Handwerk zu geben. Experten aus der Region, die etwa Förster, Landwirte, Kräuterpädagogen oder auch Privatpersonen aus Vereinen bringen ihre Erfahrung und ihr Wissen in den Unterricht ein und arbeiten eng mit den Lehrkräften zusammen.
Die Falkensteinschule will Naturparkschule werden
Kennzeichnend für eine Naturpark-Schule ist eine dauerhafte und intensive Zusammenarbeit zwischen dem Naturpark und der jeweiligen Schule. Daher starteten Bürgermeister Klaus Hoffmann gemeinsam mit Manuela Riedling, Projektmanagerin des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord sowie der Rektorin der Falkensteinschule, Patricia Fischer und dem Projektleiter Thomas Hübner jetzt das offizielle Auszeichnungsverfahren der künftigen Naturpark-Schule in Bad Herrenalb - die offizielle Zertifizierung mit Festakt und Urkunde ist für den November 2023 geplant.
Moderne Heimatkunde
In Form von „moderner Heimatkunde“ werden die aktuell 210 Grundschüler für die Besonderheiten ihrer regionalen Umgebung sensibilisiert und das Wissen in der Schule nachhaltig verankert. „Das ist keine AG, sondern verpflichtender Unterricht“, so Riedling, die nicht nur auf die Experten aus Forst- und Landwirtschaft, Kultur und Brauchtum verweist, die den externen Unterricht in der Natur gestalten, ihre Erfahrungen und ihr Wissen in den Unterricht einbringen und eng mit den Lehrkräften zusammenarbeiten, sondern zudem die Unterstützung des Schulträgers hervorhebt.
Unterstützung der Stadt Bad Herrenalb
Mit Beschluss des Gemeinderates wurde seitens der Stadt Bad Herrenalb der Etablierung einer Naturparkschule im nördlichen Schwarzwald zugestimmt. Die Kosten werden von der Naturparkförderung unterstützt und Klaus Hoffmann argumentiert als Stadtoberhaupt: „Damit tun wir etwas Gutes für Kinder, die sich aktiv mit der Natur beschäftigen können.“ Zusammen mit dem Projekt „Blühendes Bad Herrenalb“ und dem künftig als Naturpark-Kindergarten zertifizierten Regenbogen Kindergarten nennt er aktuell drei Maßnahmen, „mit denen wir unsere Natur direkt vor der Haustür schützen.“
Die Naturpark-Projekte
Die aktive Umsetzungsphase hat für die Falkensteinschule bereits mit vier von insgesamt acht Modulen begonnen. „Die Kinder sind ebenso wie die Lehrkräfte mit Freude dabei“, berichtet Schulleiterin Patricia Fischer. Koordiniert von Projektleiter Thomas Hübner erkundeten die Erstklässler den Alltag von Bienen, wie sie leben und sich als Bienenvolk organisieren. Zudem lernten sie von Tina Siegmund wie Honig hergestellt wird. Die Schüler der zweiten Klassenstufe waren auf dem Schwalbenhof, um mehr über Rinder und das Leben auf einem Hof zu erfahren. Die Kinder der Klassenstufe drei waren mit Schwarzwald-Guide Monika Ammann unterwegs. Dabei ging es um Wildkräuter und essbare Pflanzen, die zudem zu einem gesunden Brotaufstrich verarbeitet wurden. Die Schüler/innen der Klassenstufe vier wanderten auf den Spuren der Wildkatze mit Schwarzwald-Guide Regine Schirmer.
Sabine Zoller