Bürger engagieren sich für Amphibienschutz

Bad Herrenalb. „Feuerwehrprogramm Amphibienschutz“ heißt ein Programm des Landes Baden-Württemberg, mit dem die massiven Bestandseinbrüche bei Amphibien wie der Erdkröte und dem Grasfrosch gestoppt werden sollen.
 

Ein negativer Trend zeigt sich bei insgesamt 14 der 19 heimischen Arten. Die Ursachen hierfür sind vielfältig: Insbesondere der Klimawandel, der zunehmende Straßenverkehr, die Intensivierung der Land- und Forstwirtschaft sowie die Zerschneidung der Amphibienquartiere haben dazu geführt, dass die Lage für Amphibien im Land inzwischen als kritisch einzustufen ist. 
 

In Neusatz hat deshalb eine Gruppe von Bürgerinnen und Bürgern in Zusammenarbeit mit der Unteren Naturschutzbehörde des Landratsamtes Calw an der Straße der „Neusatzer Pfütz“ einen Amphibienzaun gesetzt. Wie Dr. Kornelius Roth-Schaeff, Mitglied der Bürgergruppe, erklärte, sei es so bereits gelungen, über 100 Tiere sicher über die Straße zu bringen. „Mit dem Zaun alleine ist es aber nicht getan“, so Roth-Schaeff weiter. „Der Straßenverkehr ist der schlimmste Feind der Amphibien. Untersuchungen haben ergeben, dass schon bei einer Verkehrsdichte von 60 Autos pro Stunde 90 Prozent der wandernden Erdkröten überfahren werden.“
 

Zudem sterben viele Tiere, obwohl sie nicht direkt überfahren werden. Wie Roth-Schaeff erläutert werden sie „durch den Strömungsdruck der Autos getötet. Je höher die Fahrtgeschwindigkeit, desto höher der Druck auf die Tiere, sodass ihre inneren Organe zerbersten. Wir appellieren deshalb an alle Autofahrer, im Umfeld der Krötenwanderung noch bis Mitte Mai freiwillig Schrittgeschwindigkeit zu fahren.“ Man hätte dann viel weniger Verluste zu beklagen. „Jede Kröte zählt!“

Bis Mitte Mai wandern Amphibien zu ihren Laichplätzen – vor allem in warmen Regennächten. Im Bild ein Erdkrötenpaar auf seinem Weg zur Neusatzer Pfütz. Bildnachweis: Kornelius Roth-Schaeff
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