Wärmenetz in Straubenhardt soll ausgebaut werden

Konkrete Maßnahmen für Energiequartier in Sicht – Folgeförderprogramm vom Gemeinderat beschlossen – Stadtwerke Ettlingen als Kooperationspartner
 

Ein Pelletkessel für die Turnhalle und Grundschule Schwann, die Sanierung älterer Gebäude oder eine Nahwärmetrasse für Pfinzweiler – in Straubenhardt soll die Energieversorgung und der Energieverbrauch erheblich verbessert werden. Dazu wurden bereits Maßnahmen im Zuge der Energieausbaustrategie entwickelt. Diese sollen nun im Rahmen des sogenannten Sanierungsmanagements konkretisiert und umgesetzt werden. Es handelt sich dabei um ein dreijähriges Förderprogramm der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), welches eine Fördersumme von 210 000 Euro umfasst und von der Gemeinde nun beantragt wird. Das hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung am 16. März einstimmig beschlossen; der Grundsatzbeschluss über die Klimaziele der Kommune fiel bereits im vergangenen Jahr.
 

Bürgerkampagne und Idee eines Bioenergiedorfs
 

Hintergrund ist das bereits durchgeführte Programm des energetischen Quartierskonzept der KfW von 2019 bis 2021, bei dem die Ortsteile Schwann und Conweiler näher untersucht worden sind. Das Sanierungsmanagement setzt nun daran als Folgeförderprogramm konsequent an. Ziel ist, das „Energiequartier Straubenhardt“ fortzusetzen und ortsspezifische Maßnahmen in der Gemeinde zu realisieren. „Es soll konkret in die Umsetzung gehen“, sagt Armin Holdschick von der Umwelt- und Energieagentur Karlsruhe. Ein großer Bereich wird die Wärmeversorgung in Pfinzweiler, im Gewerbegebiet Feldrennach sowie in Conweiler und bei der Mostklinge sein, das Wärmenetz soll insgesamt ausgebaut werden. Auch kommunale Gebäude sollen saniert und eine Bürgerkampagne gestartet werden. Wichtig sei, die Bürger*innen mit ins Boot zu holen, zu beraten und sie für Hausanschlüsse zu gewinnen. „Es gibt die Idee, ein Bioenergiedorf zu machen“, so Holdschick. Um das zu realisieren, müsse an die Bürger*innen herangetreten werden.
 

Gemeinde und Stadtwerke Ettlingen teilen sich Eigenanteil von 40 000 Euro
 

Neben der Energieagentur soll auch ein Ingenieurbüro beteiligt werden. Projektbeginn ist voraussichtlich im September dieses Jahres, die Laufzeit ist zunächst auf drei Jahre begrenzt. Das Budget umfasst rund 267 000 Euro, der Eigenanteil liegt bei rund 40 000 Euro. Dieser wird mit je 20 000 Euro von der Gemeinde Straubenhardt und den Stadtwerken Ettlingen als Mehrheitseigner der BIOtherm Straubenhardt gestemmt. „Es ist toll, dass wir den kommunalen Schulterschluss hinbekommen haben“, freut sich Bürgermeister Helge Viehweg für die finanzielle Unterstützung. Die Kooperationsvereinbarung des KfW-Förderprogramms wurde von ihm und Jochen Fischer, Geschäftsführer der Stadtwerke Ettlingen, unterzeichnet. Im nächsten Schritt sollen neben der Antragstellung auch Angebote von externen Dienstleistern eingeholt werden. Zudem wird die Stelle eines Klimaneutralitätsbeauftragten ausgeschrieben. Und dann kann es losgehen – mit den Maßnahmen im Energiequartier Straubenhardt.

 

Gemeinde Straubenhardt

Dr. Stefan Blüm (rechts), der bei den Stadtwerken Ettlingen für die Wärmeversorgung verantwortlich ist, überbrachte die bereits von Geschäftsführer Jochen Fischer unterzeichnete Kooperationsvereinbarung mit der Gemeinde. Bürgermeister Helge Viehweg besiegelte den Schulterschluss in der Gemeinderatssitzung mit seiner Unterschrift. Foto: Auer
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