Gespendete Feuerwehrfahrzeuge an ukrainische Feuerwehrkräfte übergeben
Sechs Feuerwehrfahrzeuge starteten am Donnerstag, 23. Juni von der Messe Interschutz in Hannover aus in Richtung Ukraine. Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius verabschiedete den Konvoi, der am Wochenende die polnisch-ukrainische Grenze erreichte. Dort konnten die dringend benötigten Einsatzfahrzeuge an die Feuerwehrkräfte aus den Regionen Kiew und Tschernobyl übergeben werden.
Bei den Löschfahrzeugen - ein Löschgruppenfahrzeug (LF) 8, drei LF 8/6, ein Tanklöschfahrzeug (TLF) 16/25 und ein TLF 24/50 - handelt es sich um ehemalige Einsatzfahrzeuge der Feuerwehren Bohmte (NI), Ochtrup (NRW), Morsbach (NRW), Straubenhardt (BW), Straubing (BY) und Sternenfels (BW). Sie wurden von den jeweiligen Kommunen und einer Privatperson gespendet und überführt, um die Feuerwehrkräfte vor Ort bei ihrem pausenlosen und lebensgefährlichen Einsatz zu unterstützen.
"Wir bedanken uns bei allen Spendern und Unterstützern", so Teamleiter Patrick Kaminsky. "Die Fahrzeuge kommen dort an, wo sie dringend benötigt werden." Auch wenn ein Fahrzeug einen Pannenschaden erlitt und vorerst bei einer polnischen Feuerwehr untergestellt werden konnte. "Hierbei zeigte sich wieder der Zusammenhalt der weltweiten Feuerwehrgemeinschaft", so Kaminsky. Mehr als 1.300 Feuerwehrfahrzeuge wurde seit Kriegsbeginn in der Ukraine zerstört. Rund 600 Fahrzeuge wurden von Feuerwehren und Organisationen bereits gespendet. Seit dem vergangenen Wochenende sind es sechs Fahrzeuge mehr.
Es ist der vierte Fahrzeugtransport, den @fire gemeinsam mit den Initiativen #WeAreAllUkrainians und Alliance4Ukraine in die Ukraine organisiert. Insgesamt steigt die Zahl der überführten Fahrzeuge damit auf 20. Seit Beginn des Krieges leistet die internationale Hilfsorganisation @fire auf verschiedenen Wegen humanitäre Hilfe. Der @fire-Stab ist seitdem pausenlos im Einsatz, um die Lage zu beobachten, Hilfsangebote und Sachspenden zu koordinieren und sich mit zahlreichen Partnern auszutauschen. Gemeinsam mit den Initiativen #WeAreAllUkrainians und Alliance4Ukraine konnten bereits zwanzig Feuerwehr- und Rettungsfahrzeuge in die ukrainische Hauptstadt Kiew und in die Region Tschernobyl überführt werden.
Bei einer gemeinsamen Hilfsaktion mit der Osteuropahilfe, Brandschutztechnik Müller, Jola Rent und Heavy Rescue Germany konnte @fire 40 Tonnen Feuerwehrausrüstung in die Ukraine bringen. 120 Paletten mit Schutzkleidung, Helme, Stiefel, Stromerzeuger, Pumpen, Schläuche, Rettungsgeräte, Zelte, Hebekissen, Trennschleifer und Personendosimeter wurden von Privatpersonen, Feuerwehren und Firmen gespendet. Ein dreiköpfiges Assessment-Team hatte in Zusammenarbeit mit der Björn Steiger Stiftung, dem Institute for European Affairs (INEA), Veritas Ambulanz und den örtlichen Behörden sieben Tage lang die humanitären Bedarfe in der polnischen Grenzstadt Chelm ermittelt. Im Nationalpark Schwarzwald und in Wegberg bei Mönchengladbach wurde der Aufbau von Flüchtlingsunterkünften unterstützt.
Spendenangebote von Ausrüstung sowie Feuerwehr- und Rettungsfahrzeugen können per E-Mail an spenden-ukraine (at) at-fire.de gerichtet werden.
Über die Spendenplattform Betterplace kann die Arbeit von @fire auch finanziell unterstützt werden: https://www.betterplace.org/de/projects/106626
@fire - Internationaler Katastrophenschutz Deutschland e. V.
...ist eine gemeinnützige Hilfsorganisation, die seit dem Jahr 2002 weltweit schnelle Nothilfe nach verheerenden Naturkatastrophen leistet. Die Helfer sind in der Waldbrandbekämpfung (WFF) sowie dem Suchen und Retten von Verschütteten nach Erdbeben (USAR) speziell ausgebildet. Alle der mehr als 400 Mitglieder engagieren sich ehrenamtlich und unentgeltlich in der nationalen und internationalen Katastrophenhilfe. Die Hilfsorganisation wurde im Jahr 2021 von der "International Search and Rescue Advisory Group" der Vereinten Nationen (INSARAG) als weltweit erstes Light USAR Team klassifiziert und arbeitet nach internationalen Standards. Die Finanzierung von Einsätzen, Ausbildungen und Ausrüstung erfolgt überwiegend spendenfinanziert.
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