Freizeitexpress „Albtäler“ bringt Gäste in die Region

Bei der prominent besetzten Premierenfahrt am 1. Mai waren Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann, Landrat Christoph Schnaudigel aus Karlsruhe, Landrat Helmut Riegger aus Calw, sowie Oberbürgermeister Frank Mentrup aus Karlsruhe, Oberbürgermeister Johannes Arnold aus Ettlingen und Alexander Pischon, Geschäftsführer des Karlsruher Verkehrsverbundes (KVV) gemeinsam mit weiteren Bürgermeistern und Vertretern der Gemeinden anwesend, um Klaus Hoffmann, Bürgermeister von Bad Herrenalb und Vorsitzender der 2013 gegründeten Tourismusgemeinschaft Albtal Plus e.V. ihre Aufwartung zu machen.

Zwar gibt es schon 16 unterschiedliche Freizeitexpress Routen in Baden-Württemberg, die am Bodensee, auf der Schwäbischen Alb und im Donautal begeistern, aber erst jetzt wurde die Strecke ins Albtal eröffnet, die mit einer Baden-Württembergischen Besonderheit punktet: Die umsteigefreie Bahnverbindung ist möglich, weil der Zug aus Zweisystem-Stadtbahnfahrzeugen (TramTrains) der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft gebildet wird. Das Besondere daran ist, dass damit sowohl auf den Eisenbahnstrecken der Deutschen Bahn, als auch auf den mit 750 Volt Gleichspannung betriebenen Strecken im Albtal gefahren werden kann. Der Freizeitzug bildet neben dem regulären Stadtbahnnetz ins Albtal eine neue Linienführung, die in der Region für ein neues touristisches Angebot sorgt und vom Land Baden-Württemberg sowie den Landkreisen Karlsruhe und Calw gemeinsam finanziert wird.

 „Das ist ein richtig gutes Angebot für alle Menschen, die gerne in den Schwarzwald gehen, die gerne in der Natur wandern und sich bewegen wollen“, so Winfried Hermann, der damit einen Aufruf zum „um-steigen“ und „um-denken“ startet, um die Ausflugstipps und Wanderrouten entlang des idyllischen Schwarzwaldtals zu genießen. „Das ist die perfekte Einladung, die Natur entspannt zu erleben.“ Da bislang ein Teil der Strecke lediglich von Güterverkehrsfahrzeugen genutzt wurde lobte Herrmann die Reaktivierung einer Teilstrecke, die durch die Kooperation der beteiligten Landkreise und Kommunen möglich wurde.

 

Organisiert von der Tourismusgemeinschaft Albtal Plus, der Stadtinformation Ettlingen und der Touristik Bad Herrenalb entstand daraus in Zusammenarbeit mit dem KVV ein gelungener Auftakt für ein neues touristisches Projekt.
 

Damit soll der neue „Albtäler“ zur Etablierung einer neuen Reisekultur beitragen. „Der Freizeitexpress ist eine ideale Möglichkeit, Menschen die Vorzüge des öffentlichen Verkehrs bequem und einfach näher zu bringen“, so Hermann, der sich über die dazu passenden Informationen im Zug für alle Reisenden freut. In Zusammenarbeit mit der Tourismusgemeinschaft  Albtal Plus e.V. bietet der KVV eine 68 Seiten umfassende Broschüre die Touren für Entdecker, Genießer und Kulturliebhaber rund um die Gemeinden Ettlingen, Karlsbad, Waldbronn, Marxzell, Malsch, Dobel, Straubenhardt und Bad Herrenalb aufzeigt.

Seit 1898 verbindet der Albtäler Schienenstrang Karlsruhe mit Bad Herrenalb und seit 1961 ist die AVG der zuverlässige Partner, der nicht nur Pendler, sondern immer mehr Ausflügler und Naherholungssuchende befördert. Während Frank Mentrup die Stadtbahn längst als „Grundnahrungsmittel für die Beförderung bezeichnet“, sieht Bettina Reitze-Lotz, Geschäftsführerin der Tourismusgemeinschaft Albtal Plus noch viel Potenzial, um Tagesausflügler wie Wanderer und Radfahrer ebenso wie Besucher von Sehenswürdigkeiten, Veranstaltungen und Gastronomie mit diesem Freizeitexpress ins nördlichste Schwarzwaldtal zu locken. „Aufgrund der guten Anbindung des ÖPNV an die Schiene können alle Angebote optimal genutzt werden“, so der Tenor der Touristikerin, die die Anliegergemeinden ebenso wie die Kulturschaffenden und Veranstalter dazu auffordert den Zug gemeinsam mit ihren Events zu bewerben. Darüber hinaus betont Klaus Hoffmann den wirtschaftlichen Faktor, der zwei starke Regionen miteinander verbindet und begrüßt als Bürgermeister der Stadt Bad Herrenalb zudem den Aspekt der Nachhaltigkeit. „Man muss nicht immer den PKW bewegen, denn bei einer genügend hohen Auslastung kann der Freizeitexpress künftig auch als Alltagsstrecke genutzt werden.“ Kein Wunder also, dass sich Karlsruhes Landrat Christoph Schnaudigel ab 2023 einen „Albtal-Kaichgau Express“ wünscht, der dann in beide Richtungen fährt und dem Motto des Bundeslandes entsprechend die Menschen bewegt.

 

Daten und Fakten

Vom 1. Mai bis 16. Oktober rollt der Freizeitexpress „Albtäler“ an allen Sonn- und Feiertagen

mit rund 190 Sitzplätzen von Menzingen bis nach Bad Herrenalb

Abfahrt 9.00 Uhr – Ankunft 10.28 Uhr

Rückfahrt ab Bad Herrenalb um 16.35 Uhr

Fahrgäste können die Züge zum normalen KVV-Tarif nutzen. Für einen Tagesausflug bietet sich eine Tageskarte Regio an. In den Monaten Juni, Juli, August wird es zudem die bundesweit im Nahverkehr gültige 9-Euro-Monatskarte geben.

Sabine Zoller

 

Foto Zoller: Aus Politik und Wirtschaft waren viele gekommen, um per Sonderzug die Premierenfahrt nach Bad Herrenalb zu genießen
Foto Zoller: der sonntägliche Freizeitexpress „Albtäler“ wurde ermöglicht durch die kooperative Zusammenarbeit von Land, Landkreisen und Kommunen
Foto Zoller: Winfried Hermann will auch in Zukunft verstärkt die Vorzüge des öffentlichen Verkehrs in den Fokus stellen
Foto Zoller - „Das bringt neue Gäste in das nördlichste Schwarzwaldtal“, so Bettina Reitze-Lotz, Geschäftsführerin der Tourismusgemeinschaft Albtal Plus
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