Gemeinsamer Besuch: Bürgermeister und Gemeinderat erkunden mittelständische Betriebe in Conweiler

Am vergangenen Donnerstag waren Mitglieder des Gemeinderates mit Bürgermeister Helge Viehweg bei der Firma Wagner GmbH & Co. KG und bei OTEC Präzisionsfinish GmbH.
 

Gegen 9 Uhr empfing der Geschäftsführer Jörg Kapp die Gruppe. Nach einer kurzen Begrüßung durch ihn bedankte sich Bürgermeister Viehweg für die Standorttreue seit über 30 Jahren. Die Firma Wagner GmbH & Co. KG wurde 1991 von einem Firmenverbund gegründet. Inzwischen ist die Firma mit 4 Standorten und insgesamt 80 Mitarbeitenden in Deutschland vertreten. Nach dem Ausstieg von Gründer Jürgen Dill vor einigen Jahren, übernahm die Weiss+Appetito die restlichen Firmenanteile. Das Unternehmen hat sich seit Beginn auf die druckluftbetriebene Förderung von Schüttgütern spezialisiert. Hier werden flüssige und trockene Materialien (Kies, Substrat, Humus, Zement, Holzschnitzel…) über eine lange Rohrleitung mit Saugen und Blasen auf die Dächer bzw. herunter befördert. Bungalows bis hin zu großen Industriehallen können somit begrünt werden. Diese Arbeiten werden mit einer modernen Fahrzeugflotte durchgeführt, die speziell für unterschiedliche Anforderungen entwickelt wurde. Die Fahrzeuge werden teils von einer Tochtergesellschaft selbst gebaut, nach ca. 8 Jahren muss ein Fahrzeug ausgetauscht werden.
 

Am Standort Straubenhardt werden derzeit 32 Mitarbeitende beschäftigt. Ein Personentrupp besteht immer aus einem LKW inkl. Fahrer und einem Begleitfahrzeug mit 2 Personen. Täglich können ca. 100 Kubikmeter Schüttgut pro LKW befördert werden. Eine Baustelle kann in der Regel an einem Tag abgeschlossen werden. Nach einer kurzen Einführung in die Unternehmensgeschichte ging es für alle auf das Musterdach oberhalb des Bürogebäudes. Hier handelt es sich um ein Solargründach. Wieder unten angekommen, ging es für alle noch kurz ins kleine Schüttgutlager und direkt im Anschluss weiter zur Firma OTEC Präzisionsfinish GmbH.
 

Die Brüder Nico und Florian Gegenheimer, Nachfolger des Firmengründers, begrüßten die Gäste herzlich. Die OTEC Präzisionsfinish GmbH, ein mittelständisches Unternehmen, wurde 1996 ins Leben gerufen. Ursprünglich ein Startup für Poliermaschinen in der Schmuck- und Uhrenindustrie, hat sich die Firma mittlerweile zum globalen Technologieführer entwickelt. Derzeit beschäftigt OTEC etwa 160 Mitarbeiter. Nach der Begrüßung folgte eine Firmenführung durch die Produktionshalle. Aktuell wird dort das Lagersystem umstrukturiert, um mehr Platz für die Produktion zu schaffen. OTEC ist spezialisiert auf die Entwicklung und Herstellung von Maschinen für die Oberflächenbearbeitung, wobei der Schwerpunkt auf innovative Verfahren wie Gleitschleifen und Electrofinish liegt. Diese Technologien ermöglichen präzise und wirtschaftliche Oberflächenbearbeitung in höchster Qualität. Man ersetzt manuelle Prozesse durch maschinelle Lösungen, die konsistentere und präzisere Ergebnisse liefern.
 

Durch die frühzeitige breite Ausrichtung des Unternehmens gibt es derzeit keine wirtschaftlichen Engpässe in derAuftragslage. Angefangen mit der Schmuck- und Uhrenindustrie, wurde das Portfolio erweitert und umfasst heute auch die Automobilindustrie, Medizintechnik, den Werkzeugbau sowie die Luft- und Raumfahrt. Der Erfolg von OTEC gründet sich zu einem großen Teil auf die Automatisierung traditionell manueller Bearbeitungsprozesse und die Langlebigkeit der Maschinen, die auch nach 20 Jahren noch repariert oder neu aufgebaut und verbessert werden. Neben großen Unternehmen nutzen beispielsweise auch kleinere Zahnlabore die Maschinen von OTEC.
 

Laut Nico Gegenheimer liegt eine Herausforderung darin, Kunden von den Vorteilen der maschinellen Oberflächenbearbeitung zu überzeugen. Unterschiede im Mikrometer-Bereich sind mit bloßem Auge kaum erkennbar, daher ist eine detaillierte Demonstration notwendig. Auf die abschließende Frage des Bürgermeisters Helge Viehweg, wie schnell man Trends folgen müsse, antworteten die Brüder, dass es wichtig sei, den Markt stets im Auge zu behalten. Dabei spiele neben Weitsicht auch manchmal Glück eine Rolle – so wie bei ihrem Vater und Onkel, die frühzeitig die richtigen Trends erkannt und damit ein solides Fundament für kommende Generationen gelegt haben.

 

 

Die Gruppe beim Besichtigen einer sogenannten "Hornet".
Geschäftsführer Nico Gegenheimer erklärt dem Gremium die unterschiedlichen Standbeine der Firma Otec.
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