In den kalten Monaten hat der Holzeinschlag Hochsaison

Mit Beginn der kalten Jahreszeit startet die Hochsaison für die Holzernte. „Je kälter und trockener die Witterung, desto besser für den Holzeinschlag. Wir wollen Schäden vermeiden und pfleglich arbeiten“, sagt der stellvertretende Forstamtsleiters Michael Gerster. Warum der Winter dafür die beste Jahreszeit ist, hat verschiedene Gründe.
 

Nach dem Laubfall ist für die Bäume „saftarme Zeit“. Der geringere Wassergehalt im Holz wirke sich positiv auf die Qualität aus, erklärt Gerster: „In der warmen Jahreszeit ist die Gefahr größer, dass das Holz durch Pilz- oder Insektenbefall an Qualität verliert.“
 

Vor allem aber seien bei Schnee und Frost die Bedingungen für Ernte und Abtransport des Holzes optimal: „Dann entstehen nur wenig Schäden an Boden und Waldwegen.“ Sei der Boden zu nass, würden der Transport des Holzes an den Waldweg, bei Bedarf auch das Fällen verschoben, denn „der Schutz des Bodens hat oberste Priorität“, betont Gerster. Dass es wegen des Klimawandels immer weniger Tage mit Frost oder Schnee gibt, mache die Organisation der Arbeiten allerdings komplizierter. Bei manchen Böden könne es notwendig sein, die Holzernte in Zeiten im Jahr zu verschieben, in denen die Böden trocken genug sind. Auch Borkenkäferbefall könne Maßnahmen außerhalb der kalten Monate notwendig machen.

 

Auf den Einsatz von Maschinen bei der Holzernte ließe sich nicht verzichten, sagen Gerster und Kelterns Revierleiter Ralf Rothweiler. „Wir arbeiten aktuell im Gemeindewald mit einem Vollernter und setzen daneben Waldarbeiter ein, die Bäume außerhalb des Arbeitsbereiches der Maschine fällen.“ Bei dieser sogenannten teilmechanisierten Holzernte werde weniger Waldboden befahren, weil größere Erschließungs-Abstände möglich seien. Gleichzeitig bringe der Vollernter so viel Arbeitssicherheit wie möglich. Eventuelle Schäden an den Waldwegen würden im Frühjahr nach der Ernte beseitigt.
 

 

„Waldbereiche, in denen Bäume gefällt werden, müssen vorübergehend gesperrt werden; hier herrscht Lebensgefahr“, warnt Michael Gerster und bittet, die Absperrungen zu beachten und eingerichtete Umleitungen zu nutzen. An alle, die im Wald arbeiten, appelliert der Fachmann: „Seien Sie vorsichtig und halten Sie sich an die Vorschriften zur Unfallverhütung.“ Auch das Brennholz-Machen sei gefährlich, immer wieder käme es zu schweren, manchmal tödlichen Unfällen bei der Arbeit im Wald.
 

Der Holzeinschlag diene der Waldpflege und Verjüngung, betont Michael Gerster: „Durch die Entnahme von Nachbarbäumen können die verbleibenden Einzelbäume an Stabilität gewinnen und vitaler werden. Ziel ist es, klimastabile Wälder zu erzielen“ Das geschlagene Holz lasse sich zu wertvollen Produkten verarbeiten und könne oft klimaschädliche Produkte substituieren. „Unzählige Alltagsgegenstände werden aus Holz gefertigt – auch dafür ernten wir einheimisches Holz. Es sollte nicht das Ziel sein, unseren Holzbedarf rein durch Importe zu decken.“


(ENZ)

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