„Tag der Vereine“ mit Impulsvortrag zum Thema „Ehrenamtliche gewinnen und binden“ – Rund 40 Teilnehmer aus über 20 Straubenhardter Vereinen
Aufgaben besser verteilen, kleinere Pakete schnüren, passende Tätigkeiten finden – Referent Dirk Werhahn hatte viele Tipps für Vereine dabei. Und nicht nur das: Er ging auch auf gesellschaftliche Trends, Motive und Strukturen ein. Seit einigen Jahren lädt die Gemeinde Straubenhardt zum „Tag der Vereine“ ein, dieses Jahr lautete das Thema „Ehrenamtliche gewinnen und binden. Mutig neue Wege gehen“. Ein Thema, das viele Vereine umtreibt und daher auch auf Interesse stieß. Über 20 Vereine aus Straubenhardt waren vertreten – mit einer guten Mischung aus dem Sport-, Sozial- und Kulturbereich.
Es ist gut, dass es Sie gibt“, richtete Bürgermeister Helge Viehweg das Wort an die 40 Teilnehmer. Die Veranstaltung sei eine gute Gelegenheit, dass Vereine zusammenkommen und sich untereinander austauschen könnten. Der Vernetzungsgedanke solle künftig weiter fortgeführt werden. Für den Impulsvortrag im Bürgertreff konnte der Ludwigsburger Entwicklungscoach, Betriebswirt und Sozialpädagoge Dirk Werhahn gewonnen werden, der über viele Erfahrungen im Bereich Ehrenamt verfügt. „Leute, die sich extrem engagieren, werden weniger“, sagte er. Dagegen gebe es ein hohes Potenzial an Menschen, die sich ab und zu einbringen, auch das Engagement von Nichtmitgliedern nehme zu. Dass immer weniger Leute Leitungsfunktionen übernehmen wollen, sei jedoch ein gesellschaftlicher Trend. „Es liegt nicht an Ihrem Verein“, so Werhahn. Hier regte er etwa Kooperationen oder die Festlegung kürzerer Amtsperioden an.
In die Runde fragte er zum Beispiel, was das höchste Motiv sei, warum sich Ehrenamtliche engagieren. Interesse, soziale Interaktion und „einer muss den Job ja machen“ waren die Reaktionen. Doch laut Werhahns Statistik steht „Spaß haben“ ganz oben mit 93 Prozent, gefolgt von „anderen Menschen helfen“ und „etwas für das Gemeinwohl tun“. Sein Vortrag beleuchtete drei Stellschrauben – die Tätigkeiten, die Engagierten selbst und unsere Struktur. Am Ende fragte er die Teilnehmer, was die zentrale Botschaft des Abends für sie gewesen sei. Manche Vereine wollen nun eine Mitgliederbefragung und Potenzialanalyse durchführen, also schauen, was ihre Aktiven für individuelle Voraussetzungen mitbringen, welche Aufgaben es konkret im Verein gibt und welche Tätigkeit der einzelne übernehmen kann. Andere nehmen sich Workshops zur besseren Aufgabenverteilung vor. „Wenn jemand neu zu Ihnen kommt, dann nehmen Sie diese gleich an die Hand“, gab eine Teilnehmerin den anderen als Rat. Mit solchen und anderen guten Gedanken ging der Abend zu Ende.