Vierbeiner im Freibad

Am vergangenen Samstag war es wieder so weit: Das Herrenalber Waldfreibad öffnete vor der Winterpause seine Pforten für Hunde – bevor das Wasser abgelassen und die Becken winterfest gemacht werden. Von 14 bis 17 Uhr hatten die Vierbeiner die Möglichkeit, sich im kleinen Kinderbecken und auf der großen Liegewiese auszutoben.
 

Frauchen, Herrchen und Hund zahlten „pro Fuß & Pfote“ den Eintritt, und Claudia Brendle begrüßte alle, die trotz Schlechtwetterprognose zum Schwimmen gekommen waren. „Heute haben wir 30 Hunde und ihre Besitzer zu Gast“, sagte die zweite Vorsitzende der IG Freibad, die als Ideengeberin das Hundeschwimmen initiiert hat und sich gemeinsam mit Bademeisterin Christiane Kühn über die 7. Auflage dieses tierischen Vergnügens freut.
 

„Ich habe selbst einen Hund, aber der ist wasserscheu und springt nicht ins Wasser, wie so viele andere, die hier ihre Freude haben“, so Brendle, die viele der Besucher persönlich kennt. Und tatsächlich kamen Hunderassen aller Couleur – vom Labrador über den Dalmatiner bis hin zu Wolfshunden und Mischlingen. Mit dabei waren Bonez, Romi, Akaya und Benny, Lando, Luna und viele mehr, die mit ihren Besitzern aus dem Pfinztal, Engelsbrand, Unterreichenbach, Schwann, Feldrennach und Malsch viel Spaß im Freibad hatten.
 

Jürgen Ochs aus der Bäderstadt ist bereits das fünfte Mal vor Ort und begleitet als stiller Beobachter seinen Labrador im Pool. Dort ist „Anton“ in seinem Element. Der sechsjährige Labrador, der in der Hundeschule Spessart trainiert wird, steht in Hab-Acht-Stellung und wartet darauf, dass das Spielzeug ins Wasser geworfen wird, um es dann schwimmend und kraulend einzufangen.
 

Sobald er das Spielzeug im Wasser aufgeschnappt hat, schwimmt er zum Beckenrand, um, ähnlich wie viele durchtrainierte Schwimmer, sich mit den Vorderpfoten am Rand abzustützen, um dann gekonnt aus dem Schwimmbad herauszuspringen und das erbeutete Spielzeug seinem Herrchen zu bringen. Ein Spiel, bei dem der quirlige, schwarze Vierbeiner nicht müde zu werden scheint.
 

„Ja, Anton liebt das“, strahlt Ochs und berichtet, dass sein geliebter Vierbeiner auch in das nahegelegene Flüsschen Alb geht und gerne in jedes Gewässer springt, um zu schwimmen.
 

Milo und Sammy, zwei braune Labradore, verfolgen das Spiel und sind nicht mehr zu halten. Mit sichtlichem Vergnügen springen sie ins Wasser und kraulen um die Wette.
 

„Wir kommen aus Engelsbrand und freuen uns jedes Jahr aufs Neue, hier sein zu dürfen. Wir sind im dritten Jahr zum Baden mit den Hunden hier, und manchmal gibt es ja auch Kaffee, Kuchen oder Würstchen. Wir kommen gerne extra hierher, um schwimmen zu gehen“, sagt Anja Nicolai, die sich über die bunte Schar an Hunden freut. „Die zusammengewürfelte Hundevielfalt klappt ganz gut, denn sie freuen sich, wenn sie sich auf der großen Wiese austoben und miteinander Wettrennen veranstalten. Für uns ist es auch spannend, die unterschiedlichen Rassen zu sehen – groß und klein, alle haben ihren Spaß. Manche holen das Spielzeug, manche holen das von anderen. Es klappt sehr gut. Natürlich gibt es auch welche, die es nicht so mögen, wenn andere Hunde auf sie zukommen, aber insgesamt funktioniert es super. Unterschiedliche Rassen, unterschiedliche Größen – und die Besitzer sind alle entspannt.“
 

Für Simone Cin aus Malsch, die zum ersten Mal mit ihrem Labradoodle dabei ist, ist das „ein wahrhaft tierisches Vergnügen.“ Sie erklärt: „Ich habe es auf Facebook gelesen und finde es klasse, dass mein Vierbeiner auf diese Art und Weise neue soziale Kontakte bekommt.“
 

Text und Foto: Sabine Zoller

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